Dienstag, 5. Februar 2013


Warum nicht gleich „Abentshow“?
Wenn ich ganz traurig bin, gucke ich mir die Facebook-Präsenz der rbb-Abendschau an. Meist ist die nämlich – unfreiwillig – komisch. So komisch, dass sie sich diesen Blogpost redlich verdient hat. 

Die Abendschau ist das Nachrichtenflaggschiff des Senders Rundfunk Berlin Brandenburg, also der ARD-Sendeanstalt für die Hauptstadtregion. Da könnte man meinen, hier müssten richtige Profis am Werk sein. Könnte man ...

Ich habe vier Beispiele aus den letzten Monaten (Ja, ich bin öfters traurig.) herausgesucht, über die ich gestolpert bin.


Beispiel 1 (05.10.2012, nach einem Tag gelöscht):
Bärliner Biltundskatastrofe: 5 Fehler in 4 Zeilen.

Die Frage, die sich schnell stellt: Wie passieren solche Fehler? Mal ein Tippfehler, okay. Mal eine grammatikalische Ungenauigkeit, geschenkt. Mal ein fehlendes Komma, na und?! Gerade wenn es schnell gehen muss passieren Flüchtigkeitsfehler. Die fallen online den meisten Lesern wahrscheinlich gar nicht so deutlich auf, wie auf Papier.


Beispiel 2 (03.11.2012, nach zwölf Stunden gelöscht):
Bindestriche waren offenbar im Angebot.

Bei einigen Facebook-Einträgen wird aber ein System deutlich. Passiert irgendwo auf der Welt etwas Wichtiges, werden in der Abendschau-Redaktion hektisch die Meldungen von Presseagenturen ins Status-Fenster bei Facebook kopiert – und zwar inklusive der ursprünglichen geschützten Bindestriche (also den Zeilenumbrüchen). Auch störende Absatzformatierungen werden nicht herausgenommen.


Beispiel 3 (24.11.2012, nach sechs Stunden gelöscht):
Warum nicht unterschiedliche Anführungsstriche setzen?

Des Öfteren werden auch Meldungen von verschiedenen Agenturen blindlings zusammenkopiert. Diese erkennt man dann leicht an unterschiedlichen Anführungsstrichen oder unnötigen Doppelungen im Status.


Beispiel 4 (28.01.2013, sogar noch online):
Schade, dass man nicht erfährt, wie alt die Personen sind.

Mehrmals habe ich die Abendschau in den Kommentaren auf Fehler hingewiesen. Reaktion? Meist wird gar nichts unternommen. Aber wenn zu viele User ihren Unmut über die Fehler posten, wird der Beitrag gelöscht – natürlich geräuschlos. Es wird sich nicht entschuldigt, es wird nichts erklärt. 

So geht Social Media aber nicht. Wenn sich ein Unternehmen, ein Medienunternehmen (sic!), in die schöne neue Welt begibt, erwarte ich einfach mehr. Mit ihrer abweisenden Haltung beweist die Abendschau entweder ihre Inkompetenz in Sachen Social Media oder ihre Arroganz. Und ich will hier gar nicht erst einen Bezug zum neuen, umstrittenen Rundfunkbeitrag (früher GEZ) herstellen.


tl;dr: Die Facebook-Seite der rbb-Abendschau strotzt vor Fehlern. Peinlich für die Redaktion, lustig für uns. Ein paar Beispiele.


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