Donnerstag, 11. Oktober 2012

BUNDESWEHR-ANEKDOTEN (1) 

Der Energydrink sorgte für explosive Stimmung.
Ich muss jetzt einige von euch schocken: Ja, ich war bei der Bundeswehr. Ja, ich habe sogar freiwillig länger gedient. Ja, ich war im Auslandseinsatz im Kosovo.

Das ist etwas mehr als zehn Jahre her; ich stehe dazu. In dieser Zeit bin ich erwachsen geworden. Im halbjährigen Einsatz mit den Nato-Truppen im Kosovo habe ich durchaus Dinge geleistet, auf die ich heute sehr stolz bin. So habe ich beispielsweise in einem Blutfehde-Konflikt zwischen alteingesessenen Familien im Hinterland vermittelt.

Ich werde diesen Blog nutzen, um unregelmäßig einige Bundeswehr-Anekdoten zum Besten zu geben. Die meisten werden eher lustig sein. Nebenbei werdet ihr hier hin und wieder auch außen- und sicherheitspolitische Statements abgreifen können.

Eine meiner Lieblingsgeschichten spielt im Winter 2001/2002 im Feldlager Prizren. Dort ist der größte Teil des deutschen Kontingents untergebracht. Die Bundeswehr versucht den etwa 3.000 Soldaten das Leben und Arbeiten vor Ort so angenehm wie möglich zu machen. Deshalb gibt es im Feldlager unter anderem kleine Shops, Restaurants und Cafés.

Nach Dienstschluss wird in den Einrichtungen auch Alkohol verkauft. Eine Prohibition lehnt die militärische Führung grundsätzlich ab; sie wäre auch kaum durchzusetzen. Man achtet jedoch darauf, dass der Konsum quasi öffentlich ist und nicht auf den Stuben stattfindet. Das funktioniert auch in der Regel ganz gut. Die Soldaten, die Alkohol trinken, gehen recht maßvoll damit um. Aber leider kosten einige Zeitgenossen diese Grenzen auch mal aus.

So gab es im besagten Winter eine doch recht heftige Auseinandersetzung zwischen zwei Kameraden, die vorher ordentlich Wodka-RedBull gebechert hatten. Es wurde beleidigt, es wurde geschrien, schließlich flogen die Fäuste. Außer ein paar Glasscherben und kleineren Wunden blieb Gottseidank nichts zurück.

Viel spannender: Wie wird die deutsche Militärführung diesen Vorfall bewerten und welche Konsequenzen werden draus gezogen? Natürlich gab es für die betreffenden Soldaten Disziplinarmaßnahmen. Und damit sich ein derartiger Vorfall nicht mehr wiederholen wird, wurde im ganzen deutschen Sektor getränkemäßig radikal aufgeräumt. Verboten wurde  nein, nicht Wodka  sondern RedBull.


tl;dr: Was verbietet die Bundeswehr, wenn ihre Soldaten nach zu viel Wodka-RedBull über die Stränge schlagen? Teil 1 meiner Bundeswehr-Anekdoten.


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